Jüdische Witze

geändert am 6.7.2005


Der Reichtum
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In Kowno war ein Jude, ein grosser Pechvogel, der konnte nicht und nicht zu Geld kommen. Hat er etwas gehabt, hat er's gleich ausgegeben fuer alle moeglichen guten Taten. Und dann hat er sich gewundert, warum es ihm so schlecht geht. Und noch mehr hat ihn verdrossen, dass der Chajim-Note, der ungebildete Kerl, so reich war.
Einmal trifft er den Reichen und fragt ihn: "Reb Chajim-Note, erklaer mir, wieso seid Ihr so reich geworden und ich mit meiner ganzen Gelehrsamkeit bin arm geblieben?"
Sagt der Reiche: "Wie wollt Ihr reich werden, wenn Ihr Euer Geld ausgebt fuer Wohltaetigkeit? Wenn man reich werden will, muss man die ersten zehn Jahre ein Schwein sein!"
Fragte der Arme: "Nu, und dann?"
Sagt der Reiche: "Dann bleibt man schon so."


Unannehmlichkeiten
'Die juedische Religion gefaellt mir ganz aussergewoehnlich', sagt ein Neger zu einem Rabbi in New York. 'Ich habe mich entschlossen, Ihren Glauben anzunehmen.'
Der Rabbi schuettelt den Kopf. 'Das versteh ich nicht. Haben Sie als Farbiger nicht schon genug Unannehmlichkeiten?'

Der Galgen
Ein juedischer Gauner war geschnappt und zum Tode verurteilt worden. 'Hast du schon gehoert', erzaehlt ein Christ voll Schadenfreude einem Juden, 'in N. ist ein Jud gehenkt worden?!' - - 'Na und?' fragt der Jude, 'glaubst du, dass die Galgen nur fuer euch da sind?'

Im Staedtl kommt eine Frau zum Rabbi gelaufen und beklagt sich ueber der Nachbarin Katze, die drei Pfund Fleisch aus der Speisekammer gestohlen und gefressen habe.
Der Rabbi befiehlt, man solle ihm die Katze bringen, was geschah.
Der Rabbi nahm die Katze, setzte sie auf eine Waage und wog sie sorgfaeltig. Da sie genau drei Pfund wog, sagte der Rabbi: "Gut! Soviel wiegt also das Fleisch! Wo aber ist die Katz?" Da zog die Klaegerin beschaemt davon.

Jüdische Witze Ausgewählt und eingeleitet von Salcia Landman DTV, Münschen, 1964

»Wie viele Angestellte haben Sie in Ihrem Betrieb?«
»Zwölf- oder eigentlich nur elf: einer sitzt immer auf dem Klosett.«

Gast: »A Karlsbrust.«
Kellner: »Mit Salat?«
Gast: »No na, mit Büstenhalter!«

Aus dem Brief eines Ehemannes an sein Weib:
»Teure Riwke, sei so gut und schik mir Deine Pantoffeln! Natürlich meine ich meine und nicht Deine Pantoffeln. Aber wenn Du liest >meine Pantoffeln<, dann meinst Du, ich möchte Deine Pantoffeln. Wenn ich aber schreibe: Schick mir Deine Pantoffeln, dann liest Du >Deine Pantoffeln< und verstehst richtig, daß ich meine: >meine Pantoffeln< und schickst mir meine Pantoffeln. Schick mir also Deine Pantoffeln!«


Gespräch auf dem Bahnsteig.
»Wohin fährst du?«
»Nach Warschau, Holz einkaufen.«
»Wozu die Lüge? Ich weiß doch: wenn du sagst, du fährst nach Warschau, Holz einkaufen, dann fährst du in Wirklichkeit nach Lemberg, Getreide verkaufen. Zufällig weiß ich aber, daß du tatsächlich nach Warschau fährst, um Holz zu kaufen. Warum lügst du also?«

Ein reicher Bürger übergibt dem Rabbiner hundert Rubel für Gemeindezwecke.
Schon am Tag darauf trifft eine Delegation der >Chewra Kadischa<, der Beerdigungsgesellschaft, beim Rabbiner ein und bittet, man möchte die hundert Rubel zur Reparatur des Friehofzaunes verwenden, Hunde und Schweine könnten sonst hineingelangen und den Friedhof verwüsten.
»Schon recht«, sagt der Rabbiner. »Nur eines möchte ich wissen: Wie haben die Hunde und Schweine bloß so schnell von den hundert Rubel erfahren?«

Rabbi zu den schlafenden Zuhörern: »Balbatim, red' ich umsonst?«
Alle wachen auf: »Wo, wo gib't Rettich umsonst?«

Der Rabbi erklärt: »Es gibt keinen sündenfreien Menschen. Und doch ist ein Unterschied zwischen einem Zaddik und einem Sünder: Solange der Zaddik lebt, weiß er, daß er sündigt. Und so lange der Sünder sündigt, weiß er,daß er lebt.«

Alle Zähne sollen dir herausfallen! Nur einer soll dir bleiben: für Zahnweh.

Einem Juden fährt der Zug vor der Nase weg.
»Alles Antisemitismus!« murmelt er bitter.

Das Schiff hat ein Leck. Die Leute schreien, weinen. Ein Jude gebärdet sich besonders verzweifelt. Da tritt ein anderer auf ihn zu und fragt verwundert: »Was schreist du? Ist es dein Schiff?«

Man befürchtet einen Pogrom. Da die Kosaken nicht nur morden, sondern auch vergewaltigen, werden die jungen jüdischen Mädchen sorglich versteckt. In eines der Vertecke drängt sich auch eine alte Jüdin.
Die Mädchen wundern sich: »Aber Großmutter, was habt denn Ihr zu befürchten?«
»So?« sagt die alte Dame beleidigt, »gibt's nicht auch alte Kosaken?«

In zaristischen Rußland fiel ein Jude, der nicht schwimmen konnte, in die Newa. Er schrie um Hilfe; in der Ferne spazierten zwei Poilizisten- aber sie gingen gleichgültig weiter.
Da kam dem Juden in der Not eine Idee. »Nieder mit dem Zaren!« brüllte er aus Leibeskräften. Im Nu sprangen beide Polizisten ins Wasser und schleppten ihn heraus, um ihn ins Gefängnis zu bringen.

Polnisch-jüdisches Sprichwort:
Wenn man arbeitet, hat man keine Zeit, Geld zu verdienen.

Iwan möchte sich besaufen und zu diesem Zweck einen Gulden beim Dorfjuden leihen. Sie machen die Bedingungen aus: Iwan will erst im Frühling zurückzah- len, und zwar das Doppelte. Inzwischen deponiert er sein Beil als Pfand.
Als Iwan weggehen will, ruft ihm der Jude nach: »Iwan, warte noch, mir ist etwas eingefallen. Im Frühling wird es dir schwerfallen, zwei Gulden aufzu- treiben. Ist es nicht besser, wenn du die Hälfte jetzt anzahlst?«
Das erleuchtet Iwan ein, er gibt den Gulden zurück. Ein Weilchen geht er sinnend vor sich hin, dann murmelt er: »Merkwürdig: der Gulden ist weg, das Beil ist weg, einen Gulden bin ich obendrein schuldig- und der Jude hat doch recht!«

Richter: »Haben Sie den Betrug ganz allein ausgeführt?«
»Allein. Ich arbeite immer allein. Bei Kollaboration weiß man nie, ob man es mit ehrlichen Leuten zu tun hat.«

Mandelstamm hat eingebrochen. Er steht vor Gericht.
»Eines verstehe ich nicht«, sagt der Richter, »in der Wohnung lagen unver- sclossene Wertgegenstände umher. Wieso haben Sie nur solchen wertlosen Krempel mitgenommen?«
Der Einbrecher, bitter »Herr Richter, ich halte es nicht mehr aus! Meine Frau hat mir wirklich schon genug zugesetzt deswegen- und jetzt fangen Sie auch noch damit an!«

Chef zum Kassiere: »Man hat mir hinterbracht,daß du aus meiner Kasse stiehlst!«
Kassierer: »Nu? Soll ich bei Euch als Kassierer arbeiten und gleichzeitig bei einem andern aus der Kasse stehlen?«

Der Wirt: »Herr Tannenbaum, Sie machen so ein saures Gesicht. Ist Ihnen das Essen nicht recht?«
Tannenbaum: »Es gefällt mir wirklich nicht. Erstens ist es Tinnef (Dreck), und zweitens ist es viel zu wenig.«

Es war zu Zeit des >ius primæ noctis< (Das Recht des Feudalherrn, den Töchtern seiner Hörigen und Leibeigenen als erster, noch vor dem Bräutigam, beizowoh- nen).
Der Gutsherr hatte den schrecklichen Einfall, die Tochter seines jüdi- schen Pächters anzufordern. Die verzweifelten Eltern begleiten das Mädchen selber zum Schloß. Das Mädchen geht heulend hinein- nach einer Minute ist sie schon wieder draußen und heult noch ärger.
Die Eltern sind erschrocken: »Was ist los?«
»Er will mich nicht«, plärrt das Mädchen, »er sagt, ich rieche schlecht.«
»Nicht du bist es«, erklärt der beglückte Vater, »die schlecht gerochen hat. Das waren deine Schutzenengel!«

Pogrom im zaristischen Rußland. Eine Horde Kosaken hat im Estrichwinkel eine Mutter mit zwei Töchtern aufgestöbert. Die Kosaken brüllen von Freude.
»Nehmt uns!« rufen die Töchter, »aber verschont unsere alte Mutter, habt Rachmones (Erbarmen) mit ihr!«
»Was heißt Rachmones?« protestiert die alte Dame mit Würde, »Krieg ist Krieg!«

»Sag, Itzig, schreibt man >Hure< mit einem r oder mit zwei r?«
»Ich weiß nicht. Ich schreibe immer >gnädige Frau<.«

»Schau, was jene Dame für eine Charme hat!«
»Warum jüdelst du? Auf deutsch heißt es: Schirm.«

Am Anhalter-Bahnhof in Berlin fragt ein Ostjude den Bahnhofportier, auf einen abgehenden Zug weisend: »Wo gait er?«
»Erfurt.«
»Ich seh, er furt, ober wo gait er?«

Frau Pollak geht mit einem prächtigen Rassehund spazieren. Ein Bekannter bewundert: »Was für ein herrlicher Hund! Er hat doch einen Stammbaum?«
»Nicht daß ich wüßte. Soviel ich merke, pißt er unter einem jeden Baum.«

Frau Pollak will einen Ball geben. Ihr Sohn Leo, ein glänzender Tänzer und Ball arrangeur, ohne den kein Ball rictig gelingt, studiert in Brünn an der Technischen Hochschule. Die Mutter bittet ihn telegraphisch, zu kommen.
Er telegrphiert zurück: »Es geht nicht. Ich liege mit Angina im Bett.«
Prompte telegraphische Antwort der Mutter: »Gib ihr sofort zwanzig Kronen, schmeiß sie hinaus und komme!«

Kohn und Levy sitzen im Wiener Caféhaus und lesen Zeitungen.
Sagt Kohn: »Schau- der Ätna ist ausgebrochen!«
Levy: »Wer ist der Ätna?«
Kohn: »Das ist ein Vulkan in Italien, der Feuer speit.«
Levy, nachdenklich: »Ist das für uns Juden gut oder schlecht?«

Die Methodistenkirche einer amerkanischen Stadt hat für ihr hunderttausendstes Mitglied eine Prämie von zehntausend Dollar ausgesetzt. Kohn gelingt es, den Pfarrer gegen eine Provision von zehn Prozent zu überreden, es so einzurichten, daß er das hunderttausendstes Mitglied wird.
Kaum zu Hause, bestürmt ihn seine Frau um einen neuen Pelzmantel, sein Sohn um ein Darlehen und seine Tochter um ein Auto. Als auch noch die jüdische Köchin eine Bitte vorbringt, wird er ärgerlich: »Kaum kommt ein Goi zu Geld, kommen die Juden und ziehen es ihm aus der Tasche!«

Im Strandbad: »Schmul, gehen wir ins Wasser?«
»Wozu? Gepißt habe ich schon, und schwimmen kann ich nicht.«

Der alte Melamed kommt in die Stadt, um seinen reich gewordenden früheren Schüler zu besuchen. Dieser will dem alten Mann eine Freude bereiten und ihm ins Theater mitnehmen.
»Aber Sie müssen mir versprechen«, verlangt er, »daß Sie ganz bestimmt vorher die Socken wechseln.«
Am Abend im Theater verbreitet sich unter Zuschauern rund um den Melamed starke Unruhe.
»Haben Sie wirklich die Socken gewechselt, wie ich es Ihnen angeraten habe?« fragt der Schüler vorwurfsvoll.
Der Melamed ist gekränkt: »Ich habe gewußt, daß Sie mir nicht glauben werden. Darum habe ich die alten Socken in der Brusttasche zum Beweis mitgenommen- da, sehen Sie!«

Als Hitler an die Macht gekommen war, meinte Liebermann zur politischen Lage:
»Ich kann ja gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!«


Auf der Börse trat jemand an Fürstenberg mit der Frage heran:
»Bitte, wo ist hier die Toilette?«
Hierauf Fürstenberg: »Hier gibt's keine Toiletten. Hier bescheißt einer den andern.«

Kurz nach Ausbruch der Hitler-Ära in Deutschland.
In der Nähe der Villa Mandelbaum ist Mandelbaums Hund von einem fremden Auto berfahren worden. Nemand getraut sich, dem Kommerzienrat Mandelbaum die traurige Nachricht zu überbringen.
Ein jüdische Hausierer steht zufällig dabei. Er ist bereit, gegen ein Trinkgeld die Rolle des Boten zu übernehmen. Bald kommt er wieder heraus- mit einer fürstlichen Belohnung! Die Umstehenden sind perplex: »Mensch, wie hast du das bloß gemacht!«
Der Hausierer: »Sehr einfach! Ich hab gesagt: Heil Hitler, der Hund ist tot.«

Ein Amerikaner, an einem milden Märztag zu einem Emigranten, der noch nicht gut englisch kann: »Spring in the air!«
Der Emigrant melancholisch: »Why should I?«
Variante: Der Emigrant entgegnet erbittert: »Spring yourself!«

Pinkus hat es geschafft. Er ist aus Hitler-Deutschland entkommen und spaziert durch die Straßen von New York. Aufatmend sieht er sich um. Keine Bänke, auf denen »Nur für Arier« draufsteht. Keine Ämter, an deren Türen zu lesen ist: »Eingang nur für Juden.« Frohen Herzensbetritt er ein Obstgeschäft, um ein Kilo Orangen zu kaufen.
»For juice?« fragt das Fräulein.
Darauf Pinkus, entsetzt: »Was, hier auch?!«

Manöver in Israel. Eine Flußbrücke trägt (für die Manöver) ein Schild: »Die Brücke ist gesprengt.«
Der Hauptmann sieht von seinem Hügel aus durch das Fernrohr empört, wie eine gruppe Infanteristen seelenruhig dennoch über die Brücke marschiert. Zornig fährt der Hauptmannmit seinem Jeep heran und will die Soldaten tüchtig an- schnauzen.
Da sieht er zu seiner Verblüffung, daß sie ein Transparent tragen mit der Aufschrift: »Wir schwimmen.«

Einsteinsche Relativitätstheorie, von Einstein selber auf Einstein selber angewendet: »Werde ich mit meiner Theorie recht behalten, dann werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, und die Franzosen, ich sei Weltbürger. Werde ich unrecht behalten, dann werden die Franzosen behaupten, ich sei Deutscher, und die Deutschen, ich sei Jude.«

Frei nach Hegel.

Ein Dorfjude kommt in den Zoologischen Garten von Moskau, bewundert lange befremdet die Giraffe und erklärt schließlich mit Entschiedenheit:
»Das kann nicht sein!«

Existentialismus.
»Moische, was meinst du: Lebt der Mensch von innen heraus oder von außen herein?«
Moische klärt sehr lange und entscheidet schließlich: »Wenn du mich so fragst, kann ich dir nur antworten: Ja.«